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rund um das Thema BIM und Integrale Planung ...

FOKUS DIGITALER WANDEL AM BAU

DIE VERNETZTE ART ZU BAUEN

Von Fabian Kurmann | 9. März 2017 | VDI Nachrichten Ausgabe 10

 

Analysten stellen der Bauwirtschaft erneut ein schlechtes Zeugnis aus. „Durch deren niedrige Produktivität entgehen der deutschen Wirtschaft jährlich fast 100 Mrd. €, gleichzeitig wird der Infrastrukturbedarf des Landes nicht gedeckt“, sagt Jan Mischke, Infrastrukturexperte des McKinsey Global Institute (MGI).

In den vergangenen 20 Jahren wuchs die Produktivität der globalen Bauwirtschaft laut einer aktuellen McKinsey-Studie um durchschnittlich 1 %. Wenig im Vergleich zur Weltwirtschaft mit 2,8 %. Das Verhältnis sieht in Deutschland ähnlich aus.

Als ein Ansatz, mit den gegebenen Ressourcen mehr zu erwirtschaften, gilt Building Information Modeling, kurz BIM. Darunter verstehen Experten eine durchgängig digitale Zusammenarbeit über die Gewerke hinweg. Die Reformkommission des Bundesverkehrsministeriums für den Bau von Großprojekten hatte diese Planungsmethode in ihrem Aktionsplan bereits 2015 vorgeschlagen. Doch der Wandel, den das mit sich bringt, ist vergleichbar mit der Umstellung von Zeichenbrett auf CAD. Die notwendigen Veränderungen kommen nur langsam in Gang.

„Politik und Wirtschaft in Deutschland müssen sich entscheiden“, sagt Heinz Ehrbar, Leiter Management Großprojekte bei der DB Netz AG. Es gehe nicht um hoch komplizierte Technik, sondern nur um die richtige Abwicklung von Projekten. Er warnt: Falls das nicht umgesetzt werde, „wird die deutsche Bauwirtschaft nicht mehr lange konkurrenzfähig sein“. Lohnen würde es sich, davon ist Analyst Mischke überzeugt: Wenn die Baubranche global ihre Produktivitätsfortschritte dem Niveau der Gesamtwirtschaft angleichen würde, könnte sie bei identischem Ressourceneinsatz künftig weltweit 50 % mehr an Infrastruktur bauen.

Da Architekten und Ingenieure auf den Wandel vorbereitet werden müssen, kommt der Aus- und Weiterbildung hier eine zentrale Rolle zu. „BIM fängt an der Uni an“, sagt Gabriele Seitz von der Bundesarchitektenkammer. Das Thema solle im Studium mehr Gewicht erhalten.

Die Unterstützung seitens der Politik ist noch mau. Helmut Bramann, Geschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Bauindustrie: „Ein Problem, mit dem wir kämpfen, sind derzeit drei Ministerien, die sich nur partiell um eigentlich zusammengehörende Leistungsbereiche unserer Wertschöpfungskette kümmern.“ Das Bundesbau-, -verkehrs- und -forschungsministerium sprechen nicht immer eine gemeinsame Sprache.

 

BAU 2019 - Digitale Lösungen für die Baubranche

 

Seit einigen Jahren erlebt die Digitalisierung im Bauwesen einen enormen Aufschwung. Alles rund um digitales Bauen und digitale Planung auf der BAU.

 

FOKUS DIGITALER WANDEL AM BAU

 

Themenbereich BIM von Ralf Mosler - Autodesk, Dr. Jan Tulke - planen-bauen 4.0 und Helmut Bramann - Hauptverband der Bauindustrie

 

 

Runderlass des Bundesbauministeriums zur Prüfung des BIM Einsatzes aller zivilen Baumaßnahmen über 5 Mio. Euro Einzelbaukosten

Posted: 08 Mar 2017 10:00 PM PST

 

Vor kurzem hatten wir darüber berichtet, dass vom Bundesbauministerium ein BIM Mandat auch für Hochbauprojekte erlassen wurde, was jedoch nicht ganz richtig ist. Inzwischen wurde schon auf der Seite der buildingSMART der korrekte Erlass veröffentlicht.

Zusätzlich haben wir beim Bundesbauministerium nachgefragt und vom Pressesprecher Herrn Kübler folgende Antwort erhalten, die wir gerne zitieren möchten:

“...Das Bundesbauministerium hat sich mit diesem Erlass an die 16 Bauverwaltungen gewandt und diese gebeten, bei neuen zivilen Baumaßnahmen über 5 Mio. Euro Einzelbaukosten ab sofort den Nutzer bei dessen Planung dahingehend zu beraten, ob für ihn eine digitale Unterstützung (BIM) von Konzepterstellung, Planung, Durchführung und anschließenden Betrieb sachdienlich sein könnte (Pflichtberatungsgegenstand). Es wird also  – und das ist in dem von Ihnen angesprochenen Zusammenhang ganz wichtig – in dem Erlass nicht vorgeschrieben, BIM bei jeder Baumaßnahme einzusetzen: Es ist nicht so, dass künftig alle investiven zivilen Bundesbauvorhaben über 5 Mio. Euro mit BIM geplant werden müssen. Es soll zunächst nur eine Prüfung der „BIM-Geeignetheit“ vorgenommen und mit den jeweiligen Maßnahmenträgern/Nutzern abgeklärt werden, ob sie zur Übernahme von möglichen Mehrkosten bereit sind, die je nach auftraggeberseitigen BIM-Anforderungen im Einzelfall verschieden sein können. Die dadurch evtl. entstehenden Honorarmehrkosten wären im Regelfall nicht durch die Grundleistungsbilder der HOAI abgedeckt.

Zusätzlich haben wir die Bauverwaltungen aufgefordert, für ihre eigenen Planungs- und Bauprozesse regelmäßig zu prüfen, ob BIM bei neuen zivilen Baumaßnahmen über 5 Mo. Euro für einen Einsatz geeignet wäre.

Die Ergebnisse sind in der Haushaltsunterlage und im zugehörigen Prüfvermerk zu dokumentieren. Darüber hinaus kündigt der Runderlass den Aufbau einer systematischen bauverwaltungsübergreifenden Schulung zu digitalen Unterstützungsmöglichkeiten sowie den Aufbau eines eigenen Kompetenzzentrums an. Das Bundesbauministerium verspricht sich damit über die bereits angelaufenen BIM-Pilotvorhaben hinaus eine noch stärkere Befassung der Bauverwaltungen mit modernen IT-gestützten transparenten Planungs- und Geschäftsprozessen.

Erstmalig kommt in der Bundeshochbau-Verwaltung BIM bei folgenden Pilotprojekten zum Einsatz: Beim Bau der deutschen Botschaft in Wien und beim Bau eines Laborgebäudes für das Bundesamt für Strahlenschutz in Berlin. Außerdem entsteht ein US-Krankenhaus in der Nähe des pfälzischen Ramstein mit digitaler Hilfe.

 

Sie können diese Angaben gerne als Stellungnahme des Bundesbauministeriums oder unter Bezug auf einen Ministeriumssprecher zitieren.

 

Andreas Kübler, Pressesprecher

 

Quelle: AutoDesk BIM log

BIM wird laut Koalitionsvertrag verpflichtend in NRW

Die Vorteile von BIM wie Zeit- und Kosteneinsparungen, bessere Zusammenarbeit, weniger Fehler, etc. werden immer deutlicher und wichtiger in der Bauindustire, so dass BIM Mandate in den letzten Jahren in vielen Ländern erteilt wurden. Neben dem BIM Mandat für die Infrastruktur in Deutschland hat nun NRW reagiert und schreibt BIM ab 2020 für den Hochbau (BLB) sowie der Infrastruktur (Straßen.NRW) verpflichtend fest. 
Schon im Juni wurde der NRW Koalitionsvertrag für 2017 bis 2022 veröffentlicht. Die neue Koalition in Nordrhein-Westfalen will “…als deutschlandweit einziges Bündnis von CDU und FDP zeigen, wie bürgerliche Politik gelingt. Als Koalition des Aufbruchs wollen wir unser Land voranbringen.” (Zitat der Webseite)

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Im Koalitionsvertrag gibt es zwei bedeutende und wegweisende Abschnitte, welche das Thema BIM betrifft:

Zitat Seite 36: „Für Vergaben des BLB und von Straßen.NRW schreiben wir ab 2020 das „Building Information Modeling“ (BIM) verpflichtend fest und stellen sicher, dass mittelständische Unternehmen an dem Verfahren problemlos teilnehmen können.“

Zitat Seite 79: „Die Chancen der Digitalisierung wollen wir auch in der nordrhein-westfälischen Baupolitik nutzen… 
Bei der Einführung des Building-Information-Modeling (BIM) soll Nordrhein-Westfalen eine Vorreiterrolle einnehmen.“

Hier finden Sie den gesamten Koalitionsvertrag und weitere Details: https://www.cdu-nrw.de/koalitionsvertrag-fuer-nordrhein-westfalen-2017-2022

Verfasst von  am 26. Juli 17 um 15:05 Uhr in Branchen News | Permalink

Quelle: AutoDesk BIM log

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